#10 Beziehung in der Diaspora

Anonym
12. Juni 2020, 16:10 MESZ aktualisiert am 12. Juni 2020, 21:02 MESZ

Hallo Leute, im folgenden Interview beantworten euch zwei verschiedene Paare einige Fragen zum Thema Beziehung in der Diaspora. 

TT
steht dabei für das tamilische Paar – beide Partner sind Tamilen, die in Deutschland geboren sind.

TD
steht für das tamilisch-deutsche Paar – sie ist als Tamilin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Er ist gebürtiger Deutscher.

Hier seht ihr den direkten Vergleich der Beziehungen, vielleicht findet der ein oder andere sich ja darin wieder. Hinterlasst uns gerne einen Kommentar oder schreibt uns eine DM mit eurem Feedback! Viel Spaß!

  1. Wie alt seid ihr?

    TT:
    Wir sind beide 24.

    TD: Ich bin 24 und er ist 26.

  2. Wie lange seid ihr schon in einer Beziehung?

    TT:
    Seit etwa drei Jahren.

    TD: Wir sind schon seit 3 ½ Jahren zusammen.

  3. Wissen eure Eltern davon?

    TT:
    Ja.

    TD: Ja, unsere Eltern wissen von unserer Beziehung.

  4. Seit wann?

    TT:
    Seit einem halben Jahr, also nach ca. 2,5 Jahren Beziehung haben wir es ihnen gesagt.

    TD: Meine Eltern wussten es nach 3 Monaten ab Beziehungsbeginn und die Eltern meines Freundes wussten es schon nach 1-2 Wochen.

  5. Warum habt ihr euch für diesen Zeitpunkt entschieden?

    TT: Wir wollten beide warten, bis wir unseren Uni-Abschluss haben, damit wir beide etwas Festes in den Händen haben. Allerdings ging es dann schon Gerüchteweise rum, deswegen haben wir beschlossen, es unseren Eltern zu sagen, weil es uns wichtig war, dass sie es von uns erfahren und nicht von irgendwelchen Dritten. Gleichzeitig wollten wir unseren Eltern damit auch zeigen, dass man Uni, Familie und Beziehung unter einen Hut bekommt, ohne das eine oder das andere zu vernachlässigen.

    TD: Anfangs war es schwer den richtigen Zeitpunkt und die richtigen Worte zu finden. Aber nach 3 Monaten war unsere Beziehung so weit vertieft, dass wir uns sicher waren den richtigen Partner gefunden zu haben. Deshalb wollten wir von nun an mit offenen Karten spielen, damit meine Eltern sich nicht von meinem Privatleben ausgeschlossen fühlen konnten. Außerdem sollten sie es nicht von anderen erfahren. Dabei hat mein Freund mich nicht unter Druck gesetzt. Es war meine eigene Entscheidung. Jedoch hat er mein Vorhaben unterstützt. Mein Freund wusste, dass seine Eltern es auf jeden Fall positiv aufnehmen werden.

  6. Wie haben eure Eltern reagiert?

    TT: Sie haben sehr positiv reagiert und sich gefreut, weil sie meinten, dass ihnen das natürlich auch viel Arbeit und Stress erspart. Außerdem sind sie auch mit unserer Auswahl zufrieden.

    Er: Meine Eltern waren total überrascht und habe das gar nicht erwartet. Ich habe es zuerst meiner Mutter erzählt und danach meinem Vater. Sie haben sich aber gefreut und die üblichen Fragen gestellt, wer sie denn ist etc.

    Sie: Meine Eltern hingegen haben es schon seit längerem geahnt, aber haben mich nie drauf angesprochen. Ich habe es beiden gleichzeitig erzählt bzw. meine Schwestern haben diese Aufgabe übernommen, weil ich einfach kein Wort rausbekommen habe, obwohl ich wusste, dass meine Eltern sich für mich freuen würden.

    TD: Ich habe es zuerst meiner Mutter erzählt und später am selben Tag meinem Vater. Meine Mutter hatte diese Nachricht nicht kommen sehen und wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Man merkte jedoch, dass sie nach kurzer Zeit zornig wurde. Sie fragte natürlich um wen es sich handeln würde, aber danach plagte sie sich (und mich) nur noch mit der Frage: „Wie soll ich es nur deinem Vater erklären?“ Dann kam mein Vater nach Hause und ich erzählte es ihm. Er wusste direkt um wen es sich bei meinem Freund handelte. Vielleicht habe ich unbewusst oft von ihm geredet? Die Woche, die daraufhin folgte, war hart. Wir haben kaum miteinander geredet und ich habe mich jeden Abend in den Schlaf geweint. Ich wusste nicht, wie das Ganze enden würde. Meine Mutter fragte mich ständig, ob man da nichts machen könne. Als wäre mein Freund eine Krankheit, die man mit den richtigen Mitteln ganz einfach loswerden konnte. Auch meine Geschwister litten sehr unter der Situation. Am Ende der Woche wurde ich jedoch von meinen Eltern gebeten zu ihnen zu kommen und wir haben alles in Ruhe beredet. Sie sagten, dass sie lange überlegt und diskutiert hätten und zu dem Schluss gekommen seien, dass sie glücklich sind, wenn ich es bin. Sie haben also nur eine gewisse Zeit gebraucht, um sich mit der Situation vertraut zu machen. Dabei möchte ich betonen, dass sie !nur! eine Woche gebraucht haben! Wir sollten ihnen nur versprechen, dass wir uns Mühe mit der Beziehung geben und sie nicht so einfach aufgeben werden, was für uns selbstverständlich ist. Natürlich hat es ein wenig gedauert sich an die Sache mit dem Freund zu gewöhnen, aber mittlerweile ist er ein vollwertiges Familienmitglied geworden und meine Eltern können sich mich ohne ihn nicht vorstellen. Die Eltern meines Freundes haben sich direkt für ihn gefreut und die üblichen Fragen gestellt. Wer ist sie? Wie sieht sie aus? Wo und wie habt ihr euch kennengelernt? Wann lernen wir sie mal kennen? Es ist alles stressfrei abgelaufen. In Conclusion: Bei ihm war es “easy-peasy, lemon-squeezy”, bei mir war es eher “difficult-difficult, lemon difficult”.

  7. Wie hat der Rest der Familie reagiert?

    TT: Alle haben sich gefreut. Unsere Geschwister haben es schon früher gemerkt und es uns angesehen. Unsere Cousins und Cousinen haben sich auch sehr gefreut, eigentlich alle, die davon wissen. Viele aus der Familie wissen es aber noch nicht, weil wir es noch nicht überall offiziell gemacht haben, aber wir gehen stark davon aus, dass sich alle darüber freuen werden.

    TD: Meine Geschwister haben sich sehr darüber gefreut und mich voll und ganz unterstützt. Ohne sie hätte ich niemals die schwierige Phase mit meinen Eltern überstehen können. Die Verwandtschaft war da jedoch geteilter Meinung. Meine Cousins und Cousinen sahen es ziemlich locker und haben sich ebenfalls für mich gefreut. Die ältere Generation, die aus Onkels und Tanten besteht, sah es jedoch anders. Der Großteil hat es so hingenommen wie es ist, zumal es zu dem Zeitpunkt schon eine interkulturelle Beziehung in der Familie gab (Er: Tamil, Sie: Norwegisch). Aber ein kleiner Teil war unzufrieden. Ein Onkel war sogar so dreist meiner Mutter die Schuld daran zu geben und zu behaupten, dass ihre Erziehung nicht gut genug war. Was für ein Bullshit! Meine Eltern haben das ganze über sich ergehen lassen, aber die Beziehung zwischen mir und meinem Freund habe sie dabei voll und ganz in Schutz genommen. Niemand sollte glauben, dass irgendetwas daran zu ändern wäre. Danke Amma und Appa, dass ihr so sehr an uns geglaubt habt! Bei der oben genannten Verwandtschaft handelt es sich wohl gemerkt um Tamilen, die nach Europa ausgewandert sind und in der Diaspora leben. Der Teil der Familie, der in Sri Lanka lebt, hatte kein Problem mit dieser interkulturellen Beziehung. Sie haben sich schon gedacht, dass es bei ein paar Mitgliedern der jüngeren Generation so kommen würde und haben uns direkt unterstützt. Das muss man erst einmal sacken lassen. Wie kann es sein, dass der sri-lankisch-tamilische Teil die Sache schneller akzeptiert, als der europäisch-tamilische Teil? Im Nachhinein hat es aber auch bei dem Rest der Familie ebenfalls nicht lange gedauert, bis die Situation so akzeptiert wurde, wie sie nun einmal ist. Meine Mutter hat sogar eine Entschuldigung von dem Onkel erhalten, der sie als schlechte Mutter dargestellt hat. Mittlerweile wurde mein Freund sogar zu Familienfeiern eingeladen und alle haben sich gut mit ihm verstanden. Es brauchte also auch hier nur seine Zeit, bis die Menschen mit der Veränderung klargekommen sind. Bei meinem Freund war die Reaktion des Rests seine Familie genauso wie bei seinen Eltern auch.

  8. Dürft ihr gemeinsam wohnen vor der Ehe? Wenn ja, wie kommt es dazu? Wenn nein, warum nicht?

    TT: Nein, wir dürfen leider nicht zusammenwohnen, da es in der tamilischen Kultur einfach nicht erlaubt ist. Das kommt dann erst nach der Hochzeit, was wir selber auch sehr schade finden, aber wir verstehen es und machen das Beste daraus.

    TD: Ja, wir haben eine gemeinsame Wohnung. Am Anfang waren meine Eltern noch strikt dagegen, dass wir zusammenziehen. Dies sollte ihrer Meinung nach erst nach der Hochzeit geschehen. Sie wussten jedoch, dass ich oft bei ihm war und hatten nichts dagegen. Ich hatte, aufgrund des Studiums in einer anderen Stadt, ebenfalls eine eigene Wohnung, die dann jedoch von Zeit zu Zeit immer weniger genutzt wurde. Irgendwann habe ich sie dann mit dem Wissen meiner Eltern gekündigt, woraufhin meine Eltern meinten, dass ich dann ja wieder nach Hause kommen und wie früher pendeln könnte. Das ging leider nicht, weil ich mitten in meiner Bachelorarbeit war und diese eine tägliche, lange Anwesenheit in der Uni erforderte. Also wohnte ich bei meinem Freund. Meine Eltern akzeptierten es. Bald haben wir uns eine größere Wohnung zugelegt und offiziell zusammengelebt. Es war also im Großen und Ganzen eher ein übergehender Prozess.

  9. Denkt ihr, ihr führt eine „normale“ Beziehung oder unterscheidet sie sich stark von anderen?

    TT: Ja klar, wir führen eine ganz normale Beziehung, so wie auch unsere nicht-tamilischen Freunde. Es gibt halt diese Einschränkungen, dass wir nicht zusammenwohnen können oder nicht gemeinsam in den Urlaub fahren können, aber alles andere ist ganz normal, wie bei allen anderen auch. Klar, anfangs musste man aufpassen wo man unterwegs ist. Händchenhaltend durch die Stadt gehen ist nicht drin gewesen, aber wir sind auch früher immer zusammen draußen essen gegangen oder mal ins Kino.

    TD: Wir führen eine ganz normale Beziehung. Anfangs war das natürlich etwas anders. Weil ich in einer Stadt studiere, wo ich sowieso keinen Kontakt mit der tamilischen Gemeinschaft habe und niemanden kannte, konnten wir uns gemeinsam sehen lassen und tun und lassen was wir wollten. Trotzdem habe ich immer darauf geachtet, ob eine tamilische Person zu sehen war und ich sie möglicherweise doch kannte. Meine Eltern wussten zu der Zeit ja noch nichts von der Beziehung und sie sollten es nicht von anderen erfahren. Nachdem wir es ihnen jedoch erzählt haben, habe ich diese Art von Stress nicht mehr und wir laufen noch freier durch die Gegend, als wir es vorher sowieso schon getan haben.

  10. Ist eure Beziehung „einfach“ oder gibt es viele Herausforderungen aufgrund eurer Kultur?

    TT: Für uns gibt es keine Herausforderungen, da wir beide mit der gleichen Kultur aufgewachsen sind und beide wissen wie unsere Eltern so drauf sind. Es gab nie Situationen, wo der andere kein Verständnis gehabt hätte, wenn es z.B. um so Sachen ging, wie lange draußen bleiben oder beieinander übernachten. Wir wissen ja beide, dass das einfach nicht geht und deswegen ist es einfach für uns, weil wir das Verständnis füreinander haben. Auch die Sprache ist kein Problem, da wir beide tamilisch sprechen können. Das wäre aber auch niemals ein Kriterium für uns gewesen, keine Beziehung einzugehen. Wenn wir aus verschiedenen Kulturen wären, würden wir diese dem anderen   einfach zeigen.

    TD: Ein paar Herausforderungen gibt es natürlich immer. Ich als Tamilin bin in Deutschland geboren und deutsch-tamilisch aufgewachsen. Darum kenne ich beide Kulturen und beherrsche beide Sprachen. Mein Freund hat jedoch das Problem der Sprachbarriere. Natürlich versucht er ein paar Wörter zu lernen, aber das reicht natürlich nicht aus, um sich mal gemeinsam einen tamilischen Film anzugucken, was ich als Tamilin schon ziemlich vermisse. Auch auf tamilischen Veranstaltungen ist es manchmal schwierig für ihn sich einem Gespräch anzuschließen, was auf Tamil geführt wird. Aber für alles gibt es auch eine Lösung. Tamilische Filme kann man auch mit Untertitel gucken und auf Veranstaltungen kann man den Übersetzer spielen oder sich auch mal ein wenig auf Deutsch unterhalten.

  11. Was sind Vorteile und Nachteile an eurer Beziehung hinsichtlich der Kultur?

    TT: Vorteile sind wie gesagt, dass wir beide mit der gleichen Kultur aufgewachsen sind und beide diese auch respektieren. Nachteile wären eben, dass wir einige   Dinge nicht machen können, wobei wir beide dennoch viele Freiheiten haben. Dazu kommt noch, dass unsere Eltern sich sehr einfach verständigen können untereinander und sie haben auch keine Schwierigkeiten sich mit uns zu verständigen, weil es keine Sprachbarriere gibt. Wir kennen ja den „Verhaltenskodex“ und wissen was unsere Schwiegereltern so von uns erwarten. Das ist schon ein großer Vorteil. Und unsere Familien haben die gleichen Traditionen und Bräuche, wir müssen also nicht Neues einführen.

    TD: Ein Vorteil ist ganz klar die Vielfältigkeit. Es gibt viele unterschiedliche Perspektiven, die man vor Augen geführt kriegt. Ich kenne beide Seiten, die deutsche und die tamilische, aber für meinen Freund ist die tamilische Kultur etwas Neues und er freut sich immer wieder bei tamilischen Feierlichkeiten dabei sein zu dürfen und die Bräuche kennen zu lernen. Man wird viel aufgeschlossener hinsichtlich anderer Kulturen und Ansichten. Ein Nachteil ist wie bereits genannt die Sprachbarriere. Dadurch werden manche Dinge vernachlässigt und man kann sie nicht ganz ausleben, zumindest nicht gemeinsam mit dem Partner. Man beginnt einige Dinge zu vermissen. Das Gefühl des Vermissens wird jedoch behoben, wenn ich meine Familie besuchen gehe und die ganzen tamilischen Gewohnheiten mit ihnen zusammen auslebe.

  12. Wie wollt ihr eure Kinder erziehen? Welche Kultur soll dominieren?

    TT: Wir wollen versuchen beide Kulturen mit einzubringen. Wir zwei wissen wie es ist damit aufzuwachsen und werden natürlich versuchen unseren Kindern das Beste aus beiden Kulturen mitzugeben. Für uns soll hier auch keine Kultur dominieren, beide sollten gleich stark vertreten sein und wir hoffen, dass unsere Kinder weniger Schwierigkeiten damit haben werden mit zwei Kulturen aufzuwachsen.

    TD: Dominieren ist ein schlechtes Wort. Das bedeutet nur, dass die andere unterdrückt wird und das soll es bei uns nicht geben. Für uns ist es wichtig, dass sich unsere Kinder durch zwei Kulturen bereichert fühlen und ihnen nichts von beiden Seiten verwehrt wird.

  13. Werdet ihr eurem Kind die tamilische Sprache beibringen?

    TT: Ja auch jeden Fall. Wir wissen, dass es in der heutigen Generation schwieriger ist, als bei unseren Eltern, denn wir sprechen in unserer Beziehung fast nur auf Deutsch. Es wird also schon eine Herausforderung unseren Kindern die tamilische Sprache näherzubringen. Einer von uns müsste dann immer deutsch mit dem Kind reden und der andere tamilisch, mal sehen ob man das auch so einfach umsetzen kann.

    TD: Auf jeden Fall!

  14. Werdet ihr traditionell heiraten? Ist euch die traditionelle Hochzeit wichtig?

    TT: Ja, wir werden traditionell heiraten. Wir finden die traditionelle Hochzeit      schon wichtig und auch schön, allerdings hat die standesamtliche Trauung für uns etwas mehr Bedeutung. Er: Ich finde nach der hinduistischen Hochzeit ändert sich so gesehen nichts. Nach der standesamtlichen Trauung tragen beide den gleichen Namen, also bei uns dann jedenfalls. Sie: Ich finde die hinduistische Trauung sehr schön, weil die Familien so stark mit einbezogen werden und mein Bruder und seine Schwester auch unsere „Trauzeugen“ sein werden. Allerdings finde ich es schade, dass nur ich ein Thali bekomme, aber mein Freund eben nicht. Dazu kommt noch der „Verhaltenskodex“ bei dieser Zeremonie. Man darf nicht mit seinem Freund reden oder lachen, nicht mal seine Hand dürfte ich während der Trauung halten (so habe ich es bisher immer mitbekommen, das variiert sicher von Familie zu Familie und von Iyar zu Iyar). Man soll als Frau so tun, als wäre man „schüchtern“ vor dem Mann und das passt einfach nicht zu unserer   Beziehung. Wir würden uns also in gewisser Weise verstellen, obwohl wir ja verheiratet werden. Ich denke, es ist auch eher die    tamilische Gesellschaft, die mir die „Wichtigkeit“ daran nimmt. Wenn ich ein Thali bekomme, hat das für mich einen besonderen, emotionalen Wert und ich möchte es dann auch jeden Tag tragen. Das geht aber nur, wenn ich ein „eher schlichteres“ Thali bekomme, was mir persönlich auch lieber wäre. Aber meine Schwiegereltern können das nicht einfach machen, denn die Leute werden direkt schlecht über sie reden, wenn sie nicht viel Geld für mein Thali ausgeben. Dieses Denken finde ich einfach nur schade. Ich möchte kein Thali, welches dann eh nur verschlossen bleibt und nur an besonderen Tagen angezogen werden kann. Beim Standesamt hingegen haben wir BEIDE unsere Ringe, die wir als Zeichen unserer Ehe immer tragen können. Außerdem ist es für mich auch ein sehr großer Schritt dann den Namen meines Vaters abzulegen, den ich mein Leben lang bei mir getragen habe. Das ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung, der Großteil meiner Freunde sieht es zum Beispiel nicht so wie ich, aber das ist auch in Ordnung, Hauptsache wir beide sehen das gleich.

    TD: Ja, wir würden gerne traditionell heiraten wollen. Mein Freund findet es auch wichtig, unter anderem auch, weil er weiß, dass es für mich wichtig ist. Außerdem wäre eine interkulturelle traditionelle Heirat definitiv eine Bereicherung, da wir dadurch der tamilischen Gemeinschaft zeigen können, dass wir nicht nur gesetzlich (Standesamt), sondern auch auf kultureller und religiöser Ebene heiraten möchten und uns dies sehr wichtig ist.

Disclaimer:
Die verfassten Beiträge in dieser Blogreihe werden, beruhend auf persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen, verfasst. Die persönlichen Umstände und das persönliche Umfeld spielen dementsprechend eine große Rolle. Somit präsentieren die Artikel nur persönliche Ansichten und möglicherweise auch Lösungsansätze, die nicht auf alle übertragbar sind. Keinesfalls wollen wir implizieren, dass dies die einzig korrekte Sichtweise auf das entsprechende Thema ist oder jemanden damit angreifen. Wir sind dankbar für jedes Feedback und für jede Kritik und respektieren eure geäußerten Meinungen. Ihr könnt gerne eigene Beiträge verfassen und uns zukommen lassen, um auch eure Sichtweisen und Lösungsmöglichkeiten zu präsentieren.

Euer ITSA-Team

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